Tag 16 Schottland
Widi wird böse angeguckt, als er seine Maschine auf der Flucht vor dem Martyrium startet. Wir gucken
einfach böse zurück. Wir machen uns langsam auf den Weg Richtung Fähre, und fahren runter in die
Lowlands- bis zum letzten Liter Sprit. In Edinburgh verfahren wir uns natürlich mal wieder gnadenlos. Nach
einer Stunde unfreiwilliger Stadtrundfahrt kommt dann aber die Sonne raus und wir können uns wenigstens
an ihr orientieren. Und wie wir aus Edinburgh raus sind kommt es zum Stau und wir braten in unserer
Highlandausrüstung auf dem schottischen Asphalt bei ca. 25 Grad vor uns hin. Auf unserem Campingplatz
in Lauder freuen wir uns das erste Mal auf eine kühle Dusche. Das Wetter ist fantastisch und unser
Campingplatz ist ganz einsam und ruhig, Kontrastprogramm also zum letzten Zeltplatz. Wir liegen vor dem
Zelt, lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen und finden das Leben einfach wunderbar!
Tag 17 Schottland
Ein allerletztes Mal das Zelt zusammenpacken.
Widi zieht sich im Zelt die Lederjeans an,
während Mara vor dem Zelt ihr Zeug
zusammenpackt. Plötzlich ist Totenstille im Zelt.
Widi spürt, daß irgendwas in seiner Hose lebt,
und zwar etwas, das da sonst nicht hingehört.
"Schatz, sitzt Du vor dem Zelt?" "Ja, warum,
brauchst Du etwas?" ...Pause!
" Geh´mal da vorne weg!"
Und dann sieht Mara nur etwas großes, fettes,
schwarzes an sich vorbeifliegen. Mara steht
erschrocken auf, um nachzusehen ,was das
war. Es entpuppt sich als ein ca. 2,5 - 3 cm
großer schwarzer Käfer, der nun hilflos auf dem
Rücken zappelt. Während sie dem Tier wieder
auf die Beine hilft, stellt sich Mara die
Frage"War das Ding die ganze Zeit bei uns im
Zelt?" und ist umso erschrockener, als Widi ihr
eröffnet, daß sich der Käfer in seiner
Lederhose wohl über Nacht eine schicke 3-
Zimmer-Wohnung eingerichtet hat.

Endlich alles beisammen, und nicht im Regen
abgefahren. In Jedburgh kaufen wir in der
Wollen Mill die letzten Reiseandenken, unter
anderem für uns auch zwei Kilts.
Viel zu schnell erreichen wir den Aussichtspunkt
an der schottischen Grenze. Am Grenzstein
spielt ein Dudelsackspieler in voller Montour
"Bonnie the Brave". Du siehst das Land vor Dir,
und alles Vergangene rast Dir in einem
Affentempo durch den Schädel. Ein tiefer
Seufzer dringt aus unserer Kehle.
Wir finden unser Quartier in einem
nordenglischen Hotel. Zum Abendessen wollen
wir eigentlich gemütlich im Pub sitzenbleiben,
und nicht nach nebenan ins Restaurant gehen.
Etwas erstaunt werden wir gefragt, ob das
unser Ernst sei. Ja, eigentlich schon! Wenig
später wissen wir, warum man uns diese Frage
gestellt hatte. Im Pub feiert der Besitzer sein
einjähriges Pubjubiläum, und wir sind
mittendrin, statt nur dabei. Auf Dauer belastet
uns die Musik zu sehr, und wir verschwinden in
unser Zimmer, wo vor der Tür anlässlich des
Jubiläums ein Obstkorb auf uns wartet. Wir
schauen noch etwas fern, und versuchen schon
seit Stunden, die Regeln des Cricket zu
begreifen. Der Spielstand liegt mittlerweile bei
274 zu 2. Eine Stunde später haben wir´s
immer noch nicht kapiert und gehen schlafen.
Schottland 7
Schottland 6
Schottland 8
Schottland 9
Schottland10
Schottland 4
Schottland 5
Schottland 1
Schottland12
Schottland13
Schottland11